Georg Brandes Der Wahrheitshass

Über Deutschland und Europa, 1880–1920

Leseprobe Georg Brandes, der Entdecker Nietzsches und kritische Europäer, nahm schon vor hundert Jahren kein Blatt vor den Mund: Er schrieb als einer der ersten über den türkischen Völkermord an den Armeniern, er berichtete wenig schmeichelhaftes über die deutsche Hauptstadt Berlin und ihre autoritätshörigen Bewohner, er verteidigte, als Däne, konsequent die Rechte nationaler Minderheiten und der kleinen Länder gegenüber der Großmannsucht der großen europäischen Nationen. Den Ersten Weltkrieg ahnte er voraus, als noch niemand etwas davon wissen wollte, und als die Katastrophe da war, blieb Brandes ein stoischer Verteidiger des Alten Europa und kämpfte gegen seine Zerstörung danach. Artikel, Berichte, Aufsätze eines kritischen Europäers, und alles liest sich heute mit fröstelnder Bewunderung über so viel nüchtern kluge Weitsicht.


Georg Brandes
Der Wahrheitshass
Herausgegeben von Hanns Grössel
Aus dem Dänischen von Peter Urban Halle und Hanns Grössel
ca. 176 Seiten . Abbildungen . Halbleinen . fadengeheftet
164 x 228 mm
Frühjahr 2007
VERGRIFFEN
ISBN 978-3-937834-19-1
EUR 21,50


Georg Brandes
geboren 1844 in Kopenhagen, starb dort 1926. Der dänische Jude verkörpert in idealer Weise das, was Nietzsche einen »freien Geist« nannte. Er... mehr

Hanns Grössel
1932 geboren in Leipzig, aufgewachsen in Kopenhagen, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Göttingen und Paris, war Verlagslektor... mehr



Rezensionen:


»Man findet in den zwanzig Artikeln und Aufsätzen das eindrucksvolle Werk eines Empörungskünstlers.«

Bernd Ulrich, Literaturen

»[Z]ugleich unterhaltsam und bewegend zu lesen [...].«

Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung

»Brandes äußert sich journalistisch pointiert und stilistisch brillant über viele Themen.«

Ludger Lütkehaus, Neue Zürcher Zeitung

»Ein sehr lesenswertes, schönes Buch.«

Südwestrundfunk 2

»[Das Buch] vermittelt die beglückende Entdeckung einer bewundernswerten intellektuellen und moralischen Geistesgegenwärtigkeit [...].«

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