Adania Shibli Eine Nebensache
Roman
Leseprobe
»Man reißt ein Grasbüschel aus und glaubt, man sei das Kraut für immer los, aber nach einem Vierteljahrhundert wächst Gras derselben Art an derselben Stelle wieder nach.«
Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten missbraucht und ermordet. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden. Sie ist fasziniert, ja besessen davon, vor allem, weil er sich auf den Tag genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer Geburt zugetragen hat. Ein Detail am Rande, das jedoch ihr eigenes Leben mit dem des Mädchens verknüpft. Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.
»Ein außergewöhnliches Kunstwerk, das immer wieder überrascht und fesselt: eine äußerst rare Mischung aus moralischer Intelligenz, politischer Leidenschaft und formaler Virtuosität.«
Pankaj Mishra
Adania Shibli
Eine Nebensache
Aus dem Arabischen von Günther Orth
120 Seiten · Halbleinen · fadengeheftet · 134 × 200 mm
Auch als E-Book erhältlich
Frühjahr 2022
ISBN 978-3-949203-21-3
EUR 22,00
Adania Shibli
geboren 1974 in Palästina, schreibt Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Essays und ist zudem in der akademischen Forschung und Lehre tätig.... mehr
Günther Orth
geboren 1963 in Ansbach, studierte in Erlangen Islamwissenschaft. Sprachstipendien führten ihn nach Ägypten und Syrien, es folgte ein... mehr
Rezensionen:
»›Eine Nebensache‹ von Adania Shibli gehört zu diesen Romanen, die ich so sehr bewundere, weil er extrem kurz ist und dennoch eine Wucht hat, von der ich weiß, dass sie mir im Gedächtnis bleiben wird.«
auf.anderen.seiten (Instagram)»Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.«
Buchgenuss»Alles erzählt etwas und lässt dabei aber dem Lesenden noch genügend Raum für eigene Gedanken. Das macht dieses kleine Buch groß.«
Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur»›Eine Nebensache‹, der dritte Roman der palästinensischen Schriftstellerin Adania Shibli, haut einen um. Und das mit voller Wucht.«
Claudia Kramatschek, SWR»›Eine Nebensache‹, der dritte Roman der palästinensischen Schriftstellerin Adania Shibli, haut einen um. Und das mit voller Wucht.«
Claudia Kramatschek, SWR2»›Eine Nebensache‹ heißt der kurze Roman, der eine unerwartete Kraft entfaltet.«
Cornelia Geißler, Berliner Zeitung»Ein schmaler Roman von großer, literarischer, psychologischer Sprengkraft. Ein ungeheuerliches Verbrechen und seine Enthüllung viele Jahre später werden mit geradezu gespenstischer poetischer Nüchternheit geschildert. Erstmals liegt ein Werk der palästinensischen Autorin Adania Shibli auf Deutsch vor. Ein aufregendes, wichtiges Buch, das zudem auf einer wahren Begebenheit beruht.«
Elisabeth Ruge, Vogue»Dass Nebensachen auch Tatsachen schaffen können, wird einem beim Lesen von Adania Shiblis Roman bewusst.«
Frauensolidarität»Dieser Roman ist durch den Krieg in der Ukraine leider bitter aktuell und auch wenn es aufgrund der Thematik schwerfällt, ihn als schön zu bezeichnen; er ist wunderschön.«
Furios»Ein schmaler Roman mit viel Gewicht. (...) Adania Shiblis Roman schleicht sich ins Unterbewusstsein, beschreibt die Seelenlosigkeit von Menschen in Uniformen, die Seelenlosigkeit eines Landes im permanenten Ausnahmezustand. Und nicht zuletzt stellt der Roman Fragen, wichtige Fragen!«
literaturblatt.ch»Ein schmaler Roman mit viel Gewicht.«
literaturblatt.ch»unbedingt empfohlen«
Michael Krämer, Südlink»Gerade Shiblis Verzicht auf jegliches Pathos und die fast schon schmerzhaft nüchterne Erzählweise machen ›Eine Nebensache‹ zu einem atmosphärisch unerhört dichten und zutiefst berührenden Roman, der seine Leserinnen und Leser auch nach der Lektüre noch lange beschäftigt.«
Olaf Schmidt, kreuzeronline»Dieser schmale Roman nimmt den Atem, schnürt Kehle und Herz ein.«
Petra Lohrmann, Berg.Link»Hier sorgen die Nebensachen für das Eigentliche, die beklemmende Stimmung, eine kühle Wut. Da sterben Spinnen und Insekten, da heulen Hunde, da hilft keine Seife gegen den Benzingeruch, der den Tod ankündigt. Solche Schilderungen brennen sich ins Gedächtnis.«
Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger»Ein politisches Manifest im Kleid einer kunstvollen, grossartigen und schrecklichen Erzählung, es ist Literatur als Waffe.«
Sibylle Elam, P.S.-Zeitung»Ein schlanker, aber ungemein wuchtiger Roman. Die palästinensische Autorin erzählt mit großer literarischer Kraft über ein Verbrechen israelischer Soldaten an einer Araberin im Jahr 1949, dem eine junge Frau aus Ramallah ein Vierteljahrhundert später nachgeht. Zutiefst beeindruckendes Debüt.«
Susanne Bader, Buchhandlung zum Wetzstein»Die Sogkraft von Shiblis fragmentarischer , hyperpräziser Erzählweise nimmt sogar noch zu, wenn im zweiten Teil eine junge Frau aus dem Ramallah des 21. Jahrhunderts den Faden weiterspinnt.«
Marianna Lieder, Literarische Welt»Mit diesem nur knapp 120 Seiten umfassenden Debüt hat Adania Shibli ein großes Buch über die zerstörerische Logik der Besatzung geschrieben - kritisch aktuell, ohne tagespolitisch allzu explizit zu werden. ›Eine Nebensache‹ ist deshalb mehr Meditation als Erzählwerk. Der große kleine Roman von einer begabten Autorin, die hoffentlich bald weiterschreibt.«
Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung»Sprachlich total aufregend, weil sie die Kunst der Auslassung perfekt beherrscht.«
Maria-Christina Piwowarski, Buchhandlung Ocelot»Es ist wahrlich magisch, welch gewaltige Bilder Adania Shibli auf den wenigen Seiten entwirft, die ihr erster ins Deutsche übertragene Roman ›Eine Nebensache‹ zählt, beeindruckend aus dem Arabischen übertragen von Günther Orth.«
fraedherike (Instagram)»Adania Shibli hat mit ihrem neuen Buch ›Eine Nebensache‹ einen so politischen und unter die Haut gehenden Roman geschrieben, dass man sich als Leser förmlich gefangen fühlt in dieser schmutzigen Hitze und Situation.«
Evelyn Hecht-Galinski, sicht-vom-hochblauen.de»Fein erzählt, eröffnet dieser Roman eine besondere Perspektive, die sich sehr lohnt zu erkunden.«
the_female_reader»Dieser Roman nimmt eine Notiz aus der Kriegsberichterstattung auf und weitet sie aus, er findet eine Sprache für jene Gewalt, die sich der Menschen bemächtigt, wenn ein Krieg nicht mehr Krieg genannt wird.«
Annette Hug, WOZ»Es ist schwer, sich der kalten Bannkraft des gerade durch seine radikale Entpersönlichung wirkmächtigen Texts zu entziehen.«
Angela Schader, Perlentaucher»Inmitten der lauten und polarisierenden Stimmen, die den Nahostkonflikt umgeben, ist Shibli eine leise, eine suchende, eine präzise Detailbeobachterin. Ihr möchte man gern mehr zuhören. Es ist ein Glück, dass Literatur keine politischen Analysen liefern muss, aber Einzelschicksale zeigen kann.«
Miryam Schellbach, Süddeutsche Zeitung»Große Leseempfehlung für diesen schmalen, aber sehr gehaltvollen Roman!«
Andrea Martha (Instagram)»Eine eindringliche Geschichte über Gewalt, ihre Nachwirkungen und die Frage, wie man gerecht davon erzählen kann.«
Berliner Morgenpost»Dieser schmale Roman nimmt den Atem, schnürt Kehle und Herz ein.«
gute-literatur-meine-empfehlung.de»Ein ganz und gar nicht nebensächlicher Text, der große Aufmerksamkeit verdient.«
LiteraturReich»Adania Shibli nimmt sich stark zurück und legt dafür in dieses schmale Büchlein die Wucht eines Konflikts, der kein Beikommen ermöglicht.«
nocheinbuch»Sie [Shibli] hat ihrem Volk eine Stimme gegeben, lädt ein zu einer ›eindringlichen Meditation‹ über Krieg, Gewalt und Gerechtigkeit. Der Berenberg Verlag hat sie jetzt dem deutschen Lesepublikum zugänglich gemacht (...). Dafür ist ihm zu danken.«
Klaus Nilius, Ossietzky»›Eine Nebensache‹ erzählt radikal und ratlos von einem politischen Konflikt.«
NZZ»Ich bin fasziniert von der Art und Weise wie Adania Shibli diese für sie heimische Welt, welche mit so viel Gewalt und Krieg gefüllt ist, beschreibt. Allein durch ihren Schreibstil wird die Nebensächlichkeit der Geschehnisse in den Vordergrund rückt. Ich habe noch lange nach dem Beenden des Buches darüber nach gedacht und habe die Bilder immer noch im Kopf.«
Instagram alessa.liest»Shibli konfrontiert uns in ihrem schmalen, aber unheimlich dichten und politisch sowie psychologisch tiefgreifenden Roman mit der Tatsache, dass es oft nebensächliche Details sind, die darüber entscheiden, ob wir uns für das Schicksal anderer interessieren oder nicht.«
Thomas Hummitzsch, intellectures.de»Die palästinensische Autorin Adania Shibli beschreibt in ihrem virtuosen Roman ›Eine Nebensache‹ nicht nur ein monströses Verbrechen, sondern zeigt, wie die Wunden der Vergangenheit der Gegenwart im Nahen Osten den Stempel aufdrücken.«
Instagram intellectures»›Eine Nebensache‹ von Adania Shibli hat mich völlig vom Hocker gehauen. Ganz schmal, wenig Seiten - aber eine sprachliche und inhaltliche Wucht.«
Instagram SPRACHLICHESSEIN»›Eine Nebensache« ist in seiner fragmentarischen Reduziertheit intensiv, vielschichtig, lyrisch. Die Sprache und Symbolik ist tief, schwer, die Botschaft beklemmend.«
Istagram Kata__Lovic»Ein Roman, der trotz der wenigen Seiten (und vor allem auch wegen der aktuellen Situation) sehr unter die Haut ging und zum Nachdenken über Krieg, Gewalt und Gerechtigkeit angeregt hat.«
carinas.buecherwelt»Shibli konfrontiert uns eindringlich mit einem durchmilitarisierten Alltag.«
Jonte Ernst, Melodie & Rhythmus»Im Anbetracht der aktuellen Lage in Osteuropa erlangt dieses Buch eine Bedeutung, die über die Grenzen Israels, Palästinas und der Region hinausgeht. Es bleibt allein die Hoffnung, dass auch durch dieses Buch so manches Auge weiter geöffnet wird.«
Karsten Koblo, aus-erlesen»›Eine Nebensache‹ ist eine knappe, aber intensive Geschichte aus dem israelisch-palästinensischen Grenzland, die auch besonders durch ihr bitteres Ende eine große Eindringlichkeit entfaltet. Die Übersetzung von Günther Orth aus dem Arabischen überzeugt ebenfalls, sodass diesem Buch gerade in diesen Zeiten voller Krieg, Gewalt und Grenzüberschreitungen eine besondere Bedeutung zukommt.«
Marius Müller, BUCH-HALTUNG»Ein schmerzhaftes und beklemmendes Buch.«
Sophie Weigand, Buchkultur