Michael Maar Proust Pharao
Leseprobe
Der große Marcel Proust war kein Hohepriester, sondern zuweilen ein Plauderer, der, zum Glück für die Nachwelt, den Mund nicht halten mochte. In diesem Buch entdeckt Michael Maar Geheimnisse aus dem Leben des großen Franzosen, die dazu bestimmt waren, Geheimnisse zu bleiben oder in Literatur verwandelt zu werden. Geheimnisse, die sich dem Leser jenes Wunderwerks, das die »Recherche du temps perdu« für alle Zeit bleiben wird, am Wegesrand darbieten oder aber tief verborgen sind in geheimen Windungen einer bisweilen tragischen Biographie. Albertine? Celeste? Venedig und Padua? Zofen und Automobile? Stechapfel und Spargel? Treten Sie näher!
Michael Maar
Proust Pharao
80 Seiten · Abbildungen · Halbleinen · fadengeheftet · 164 x 228 mm
2. Auflage
Herbst 2009
VERGRIFFEN
ISBN 978-3-937834-34-4
EUR 0,00
Michael Maar
geboren 1960 in Stuttgart, lebt in Berlin. 1995 erhielt er für eine Arbeit über Thomas Mann den Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für... mehr
Rezensionen:
»Liest man Michael Maars letztes und wahrhaft königliches Buch »Proust Pharao«, rückt einem das französische Wundertier derart nah, als läge es nebenan im Zimmer in seinen Plumeaus und schlüge die riesigen Mädchenaugen auf, um sich bei Céleste zu beschweren, dass sie ihm ein frisches Taschentuch hatte unterjubeln wollen, obwohl sie doch wisse, dass er nur die zerschlissenen ertrage.«
Sibylle Lewitscharoff, aus der Laudatio zum Heinrich-Mann-Preis»Der momentan wohl handgelenksicherste deutsche Essayist. Maar beherrscht seit Jahren in seinen kenntnisreichen literarischen Betrachtungen die impressionistischen Tupfer ebenso wie die ahnungsvolle Skizze, in der bereits wenige Striche hintergründige Literaturlandschaften erzeugen.«
Alexander Cammann, Die Zeit»Michael Maar machte wundervolle, andere Proust-Leser beglückende Entdeckungen, von denen er nun in einem schmalen, bibliophilen Band erzählt.«
Bettina Hartz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung»Als ein Pharao des literarischen Essays erweist sich einmal mehr Michael Maar.«
Albert von Schirnding, SZ-Sachbuch-Bestenliste, Der persönliche Tipp»Eine brillante Studie des gelehrten Kritikers und gewitzten literarischen Detektivs Michael Maar, der uns mit seinem Spürsinn schon so vieles völlig neu erschlossen hat in der Welt der Literatur.«
Bayerischer Rundfunk»Einer der derzeit größten Proust-Exegeten.«
Frank Keil, Die Welt»Ein Buch, das im Unterschied zu Proust sehr leicht zu lesen ist. Es wirft viele Erkenntnisse ab und ist eine tolle Einführung in die vielen Facetten von Prousts Schreiben. Wenn Sie das Buch gelesen haben - das schafft man gut an einem Wochenende - werden Sie anfangen, Proust zu lesen.«
Gert Scobel, 3sat Kulturzeit»Das schmalste Buch über Proust, aber der Leser merkt bald, dass es die schwersten Wälzer der Proust-Literatur herausfordert. Michael Maar serviert berückende Erkenntnisse.«
Henning Ritter, Frankfurter Allgemeine Zeitung»Wie anregend es sein kann, einen gelungenen Versuch zu verfolgen, über ein Buch zu forschen, zeigt Michael Maars Kurzessaysammlung.«
Jochen Schmidt, Welt am Sonntag»Was in der unüberschaubaren Proust-Literatur sonst umständlich oder zügig zu Spekulationsachsen über Vorbilder zurechtgerückt wird, dröseln die sieben Kurz-Essays dieses Bändchens mit waghalsig verspielter Spitzfindigkeit auseinander und neu zusammen. Sie schaffen dabei das seltene Kunststück, mit lauter Nebensächlichkeiten stets die Hauptsache zu sagen. Fast jeder Satz ist hier ein Merksatz und kommt doch immer so leichtfüßig daher, als wäre er gerade einem spontanen Konversationseinfall entlaufen. ...
Man gäbe für dieses Bändchen, selbst wo man der Deutung nicht folgt, gern ganze Regale der Proust-Forschung dran. ... Dieses reizvolle Buch liest man mit angehaltenem Atem bis zur letzten Zeile.«
»Michael Maar zählt zu den Spezialisten im Umgang mit Proust. Doch verliert er sich weder in die Exerzitien der Philologie, noch verfolgen ihn eigene ästhetische Höhenflüge. Er übernimmt vielmehr die Pflichten des Detektivs, der nach Spuren und Vorgaben forscht, die später zu Schlüsselstellen der «Recherche» Anlass gaben.«
Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung»Es ist die beste Einführung zu Prousts Werk.«
Erich Klein, Falter»Michael Maar, man kann es nicht anders sagen, weiß Bescheid. ... So altklug wie der 16-jährige Proust, das bleibt zu sagen, wirkt Maar niemals; des jungen Prousts unter Vorwitz versteckte Gewitztheit aber ist auch dem so genauen wie liebevollen Leser Maar nicht fremd.«
Tobias Lehmkuhl, Deutschlandfunk»Maar ist nicht der Erste, der Marcel Proust attestierte, Rettungsangebote für das Leben seiner Leser zu bieten, doch so originell und im besten Sinne kurzweilig hat das noch keiner getan.
Erfahrende Proust-Leser werden durch Michael Maar viel Neues entdecken. Anfänger erst recht.«
»Michael Maar hat ein wunderbares Talent, den Autoren, die er liebt, auf die Schliche zu kommen, sei es Thomas Mann, Nabokov oder Proust. Es gelingt ihm, ihre tiefsten Lebensgeheimnisse zu ergründen, die sie in ihren Werken ebenso dringlich offenlegen wollen wie verhüllen müssen. ... Elegant geschrieben, schön illustriert, ein Bändchen mit hohem Erkenntniswert.«
Sibylle Mulot, Spiegel Online