Das Cover von Camanchaca
Diego Zúñiga
Camanchaca
Roman

Camanchaca – ein Nebel, der Chiles Küste einhüllt. Oder ist es der Nebel der Gefühle und Erinnerungen, durch den sich der Erzähler tastet? Ein junger Mann, übergewichtig, mit schlechten Zähnen, im Auto unterwegs zur peruanischen Grenze, wo Kleidung und Zahnärzte billig sind. Am Steuer der Vater, mit neuer Frau und neuem Kind. Zurückgelassen in Santiago die ­Mutter, Erinnerungen an nächtliche ­Gespräche; Fußballspiele im Fernsehen, den Lebenstraum Reporter im Stadion. Die lakonische Poesie dieser Geschichte aus einer beschädigten Jugend am Meer, in einem beschädigten Land, lässt offen, ob die Reise durch eine von Erinnerungen an Zärtlichkeit und Gewalt ­verhüllte Landschaft auch ein Weg der Befreiung ist. Gute Literatur zeigt ihre Klasse nicht zuletzt in dem, was sie verschweigt.

Aus dem Spanischen von Luise von Berenberg
Originaltitel: Kramp
120 Seiten · Halbleinen · fadengeheftet · 134 × 200 mm
Auch als e-Book erhältlich
ISBN: 978-3-949203-23-7
Autor

Diego Zúñiga

Diego Zúñiga, geboren 1987 in Iquique, Chile, ist Journalist und Autor von zwei Romanen. Er wurde mit dem Juegos Literarios Gabriela Mis­tral und dem Chilean National Book and Reading Council Award ausgezeichnet. 2017 wurde er in die Liste der 39 besten lateinamerikanischen Schriftsteller unter 40 Jahren aufgenommen, 2021 in »Granta 155: Best of Young Spanish-Language Novelists 2«. Er lebt in Santiago de Chile.

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Übersetzerin

Luise von Berenberg

Luise von Berenberg, 1993 geboren, Studium der Lateinamerikanistik, lebt in Berlin.

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EUR 22,00

Rezensionen

»›Camanchaca‹ ist ein verstörend dichter, atmosphärischer Roman mit bedrückender Tiefe.«

LITERATÜREN

»Diego Zúñiga ist gleich mit seinem Debüt von 2009 ein großer Wurf gelungen. Höchste Zeit, dass der Roman nun auch auf Deutsch erscheint. Es ist im besten Sinn verstörende Literatur.«

TOBIAS WENZEL, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR

»Dieser Roman mit Ich-Erzähler holt ab und nimmt mit. Man will mehr wissen und kann sich über die Passivität des Protagonisten durchaus mal aufregen … Auf sehr stimmungsvolle Weise stimmungslos!«

TOBIAS BRUNS, PHILOSOPHENSTREIK

»Dieses kleine, aber nicht nur wegen der hübschen Aufmachung inklusive Leinenrücken sehr feine, Büchlein erzählt nicht nur einfach eine stupide Geschichte, sondern animiert uns, unsere Phantasie zu nutzen, uns vielleicht verschiedene Optionen und Motive für die Handlungen zurechtzulegen.«

THE LITTLE QUEER REVIEW

»Für dieses Buch, 2009 in einem kleinen Verlag in Chile erschienen und dann 2012 vom großen Verlag Random House übernommen, hat Zúñiga zu Recht einen Preis erhalten.«

RUDOLF VON BITTER, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Vieles bleibt bei Diego Zúñiga, in den Chiles Literatur große Hoffnung setzen darf, ungesagt. Das macht sich immer gut; und hier beeindrucken und beschäftigen die Auslassungen besonders.«

KURIER

»Die eigentlich einfache Geschichte – junger Mann mit schlechten Zähnen muss mit seinem Vater nach Peru zum Zahnarzt – hat Diego Zúñiga durch wenige Kunstgriffe zu einem fast schon hypnotischen Textgebilde aufbereitet.«

CHRISTOPH OHREM, WDR

»Auch wenn das dünne Buch eine schnelle Lektüre verheißt, ist es dennoch keine leichte Kost und schnell weggelesen, stattdessen geht es tiefer und hallt vor allem durch das Nichtgesagte nach.«

AUS LIEBE ZUM LESEN (BLOG)

»Zúñiga, der bereits mehrere Literaturpreise erhielt und 2017 in die Liste der 39 besten lateinamerikanischen Schriftsteller unter 40 Jahren aufgenommen wurde, schreibt ungemein verdichtet.«

CORNELIA WOLTER, FRANKFURTER NEUE PRESSE

»Wie in einem Nebel hofft man auf Klarheit, aber Zúñiga weiß, dass sogar die kohärentesten Geschichten niemals die ganze Wahrheit sichtbar machen - und erzeugt einen hypnotischen Sog. ›Camanchaca‹ (...) zeugt von Zúñigas bemerkenswertem Erzähltalent.«

SONJA HARTL, BÜCHERMAGAZIN

»Die jüngere Literatur Lateinamerikas ist geprägt von einer Art ›sozialem Realismus‹, in dem Alltagsrealitäten belletristisch verarbeitet werden: Gewalt, Armut, fehlende Zugehörigkeit. Eine neue Facette dazu liefert der Chilene Diego Zúñiga, der 2017 zu einem der besten lateinamerikanischen Autoren unter 40 gewählt wurde: die Lethargie zerbrochener Familien in dortigen Gesellschaften.«

STEFAN SURA, MARE

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