Das Cover von Ein Haus, ein Stuhl, ein Auto
Ursula Muscheler
Ein Haus, ein Stuhl, ein Auto
Bertolt Brechts Lebensstil

Ein Immobilienhai ist Bertolt Brecht nie gewesen. Er hatte Besseres zu tun, um einer der erfolgreichsten Dichter aller Zeiten zu werden. Damit aber daraus was werden konnte, musste es bequem zugehen. Nicht nur Zigarren mussten zur Hand sein und die Frauen, die alles organisierten: ob im Berlin der zwanziger Jahre, ob im dänischen, schwedischen, finnischen und am Ende kalifornischen Exil, ob als Staatsdichter im Arbeiter- und Bauernstaat DDR – eine geräumige Wohnung, besser noch: Ein Haus, und nicht irgendeins, ein bequemes musste sein. Stuhl und Tisch waren wichtig, und auch der fahrbare Untersatz musste stimmen. Seine ersten Autos bezahlte er mit Gedichten, später mit Schweizer Franken. Ursula Muscheler beschreibt mit Verve, Witz und Präzision, wie bei Brechts Lebensstil eher die alte als die in seinem Werk beschworene neue Zeit zum Zug kam – und die Frauen dafür sorgten, dass alles seine Ordnung hatte.

160 Seiten ˑ Abbildungen · Halbleinen ˑ fadengeheftet ˑ 164 x 228 mm
Auch als e-Book erhältlich
ISBN: 978-3-949203-78-7
Autorin

Ursula Muscheler

Ursula Muscheler, promovierte und praktizierende Architektin, lebt in Düsseldorf. Veröffentlichungen: »Haus ohne Augenbrauen. Architektur­geschichten aus dem 20. Jahrhundert« (2007), »Die Nutzlosigkeit des Eiffelturms. Eine etwas andere Architekturgeschichte« (2008), »Sternstunden der Architektur. Von den Pyramiden bis zum Turmbau von Dubai« (2009) und, als Herausgeberin: »Unsere Architekten. Feinste Verrisse von Cicero bis Kurt Tucholsky« (2011). Bei Berenberg erschienen »Möbel, Kunst und feine Nerven. Henry van de Velde und der Kultus der Schönheit 1895–1914« (2012), »Gruppenbild mit Meister. Le Corbusier und seine Mitarbeiter« (2014), »Das rote Bauhaus. Eine Geschichte von Hoffnung und Scheitern« (2017) und zuletzt »Mutter, Muse und Frau Bauhaus. Die Frauen um Walter Gropius« (2018).

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EUR 26,00

Rezensionen

»Es geht in diesem Buch nun aber nicht darum wie Bertolt Brecht sich seinen Lebensstil ergatterte. Man erhält einen derart umfassenden Einblick in die Lebenswelt eines der erfolgreichsten deutschen Dichter überhaupt. Und mal ehrlich: Der Blick durchs Schlüsselloch ist immer noch der Beste.«

Karsten Koblo, aus-erlesen.de

»Ein Buch, dass eine echte Lücke ausfüllt (…). Ursula Muscheler kann wunderbar erzählen, hat vorbildlich recherchiert und ihre Erkenntnisse geschickt in den literarischen Kosmos und das Umfeld des Dichters eingebaut.«

Stefan Maelk, mdr Kultur

»[…] das Buch [bereichert] die vorliegende Literatur durch konzentrierte Blicke auf Häuser und Wohnungen dieses überaus fleißigen und zugleich lebenszugewandten Autors.«

Detlev Schöttker, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Brecht wusste zu wohnen, und die Architektin und Publizistin Ursula Muscheler legt mit ihrem Band ›Ein Haus, ein Stuhl, ein Auto‹ ein gelungenes Büchlein über seinen Lebensstil vor. (…) Entstanden ist eine hervorragend kundige Hausstand-Studie, die sich wie eine alternative Biografie des Schriftstellers lesen lässt.«

Marc Reichwein, Welt am Sonntag

»Das Buch bereichert die bestehende umfangreiche Bertolt Brecht Literatur mit einem anderen Blick.
Lesenswert.«

www.wallos-kulturschock.de

»Mit ihrer [Muscheler] Publikation ›Ein Haus, ein Stuhl, ein Auto‹ wagt sie nämlich eine frisch anmutende Perspektive auf Brechts Lebensstil und sagt damit sehr viel auch allgemein Gültiges über die Zeit aus, in der er zum bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker des zwanzigsten Jahrhunderts aufstieg.«

Thomas Koppenhagen, Luxemburger Tageblatt

»Eine neue sehr unterhaltsame Art, Bert Brecht zu sehen!«

Magazin Donna »Buchclub«

»Ursula Muscheler beschreibt mir Verve, Witz und Präzision, wie bei Bertolt Brechts Lebensstil eher die alte als die in seinem Werk beschworene neue Zeit zum Zug kam.«

Deutsches Architektenblatt

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