»Wachs« ist Buch des Monats der Darmstädter Jury
In der Jurybegründung heißt es:
»Es gab sie wirklich, die Pariser Leichenseziererin Marie Biheron im 18. Jahrhundert, Apothekerstochter und geradezu süchtig nach toten Körpern, deren Innereien sie faszinierte und die sie in Wachs nachbildete, naturgetreu in Perfektion. Herz, Leber, Nieren usw. wurden wächserne Skulpturen, die wohlhabende Abnehmer fanden. Marie Antoinette hatte ihre helle Freude daran. Die anatomischen Studien wurden in einer Zeit absolut männlicher Dominanz bewundert, beneidet, bespöttelt und geklaut. Die Revolution, die Erfindung der Guillotine, die Hinrichtungen sind in dieser Geschichte Randerscheinungen. Wichtig ist der Autorin die feine Liebesbeziehung zwischen der Seziererin und der späteren Lebensgefährtin, einer bedeutenden Pflanzenzeichnerin. Beide machten mit ihren unterschiedlichen Künsten Karriere.
Christine Wunnicke versteht es trefflich, Vergangenes ins Jetzige zu befördern und bei allen Schrecklichkeiten die Lesenden mit Wissen und Skurrilitäten bei Laune zu halten.«
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